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Bildung in Deutschland: Nicht ohne die älteren Generationen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hat die Ausweitung der Nationalen Bildungsberichterstattung auf die Bildung im Alter eingefordert.

In einer Gesellschaft des langen Lebens kommt Bildung im Alter eine zentrale Bedeutung zu. Sie ist ein Schlüssel zu gleichberechtigter Teilhabe und ermöglicht es, gesellschaftliche und individuelle Herausforderungen zu meistern, konstatiert die BAGSO.

Der Nationale Bildungsbericht 2022, der im Juni in Berlin vorgestellt wurde, befasse sich im Wesentlichen aber nur mit der Bildung bis zum Ende der Erwerbstätigkeit, kritisiert die BAGSO, zumal der Bericht für sich in Anspruch nehme, eine systematische Bestandsaufnahme des gesamten Bildungssystems in Deutschland zu sein. „Diese kolossale Fehleinschätzung ist Ausdruck dafür, dass Bildung im Alter bisher nicht als bildungs- und gesellschaftspolitisch relevante Aufgabe erkannt und ernst genommen wird“, so die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.

Weil der Bericht die Bildung im Alter nicht thematisiere, biete er auch keine Grundlage für politisches Handeln. Dieses ist nach Ansicht der BAGSO allerdings dringend erforderlich. Ziel müsse es sein, in allen Kommunen Bildungsangebote zu schaffen, die die vielfältigen Lebenslagen und Interessen älterer Menschen berücksichtigen. In ihrem aktuellen Positionspapier „Bildung im Alter – für alle ermöglichen“ ruft die BAGSO daher Bund, Länder und Kommunen dazu auf, eine Nationale Strategie für Bildung im Alter zu entwickeln und umzusetzen.

„Wer möchte, dass ältere Menschen sich gesundheitsbewusst verhalten, die digitale Transformation mitgehen, sich gesellschaftlich engagieren und als Bürgerinnen und Bürger gut informiert an der Gesellschaft und Politik partizipieren, muss dafür nachhaltige, gut finanzierte und qualifizierte Bildungsstrukturen schaffen“, so Görner weiter.

Damit der Nationale Bildungsbericht zukünftig auch Bildung im Alter angemessen darstellen kann, fordert die BAGSO, dass die Bundesregierung in einem ersten Schritt einen eigenen regelmäßigen bundesweiten Survey zu Bildung im Alter auflegt. Dabei müssten nicht nur formale, sondern auch non-formale und informelle Bildungsaktivitäten bis ins höchste Alter betrachtet werden. Um in Zukunft möglichst vielen älteren Menschen Bildungschancen zu eröffnen, sollte der BAGSO zufolge zudem ein besonderer Schwerpunkt eines Surveys auf den Bildungsungleichheiten im Alter liegen.

Das BAGSO-Positionspapier „Bildung im Alter – für alle ermöglichen“ finden Sie nebenstehend zum Download.