Zuletzt hat es einen explosionsartigen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen gegeben. Statt den prognostizierten 50.000 Menschen verzeichnete die Pflegeversicherung im Jahr 2023 einen Zuwachs von mehr als 360.000 Personen mit Pflegebedarf. Bereits seit Jahren werden in der professionellen Pflege sowie in der Pflege durch Angehörige permanent die Belastungsgrenzen überschritten, konstatiert die BAGSO. Angesichts der demografischen und sozialen Veränderungen sei es eine drängende Aufgabe, eine gute, bedarfsgerechte Pflege sicherzustellen, betont die Organisation in ihrem Positionspapier „Sorge und Pflege: Neue Strukturen in kommunaler Verantwortung“.
Aus Sicht der BAGSO sollte den Kommunen die Verantwortung für die Pflege und für die Prävention von Pflegebedürftigkeit übertragen werden. Diese kommunale Steuerungs- und Gestaltungsverantwortung müsse gesetzlich verankert und ausreichend finanziert werden. Ziel müsse es sein, auf kommunaler Ebene Lebensorte zu fördern und zu entwickeln, in denen altersgerechtes Wohnen und individuell ausgerichtete unterstützende Hilfsangebote zur Verfügung stehen.
Der Europäische Dachverband der Seniorenorganisationen, AGE Platform Europe, fordert anlässlich des 1. Oktobers eine EU-Gleichstellungsstrategie zur Stärkung der Rechte älterer Menschen. Die BAGSO ist seit 2005 Mitglied bei AGE Platform Europe und engagiert sich als Stimme der älteren Generationen Deutschlands für eine altersfreundliche Politik auf europäischer Ebene.
Der diesjährige Internationale Tag der älteren Menschen steht unter dem Motto „Altern in Würde: Die Bedeutung der Stärkung von Pflege- und Unterstützungssystemen für ältere Menschen weltweit“.
Positionspapier „Sorge und Pflege“ der BAGSO
Stellungnahme „Für ein solidarisches Miteinander aller Generationen in Europa“ der BAGSO