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  • Aktuelles zur Landesinitiative

Informativ und impulsgebend: Online-Jahrestreffen der Landesinitiative

Auf der digitalen Veranstaltung wurde detailreich zu Mini-Hilfen in der Hauswirtschaft informiert als auch eine neue Methode in kleinen Arbeitsgruppen ausprobiert, um Impulse in die Projekte zu bringen.

Am 2. Dezember 2021 hatte die Landesinitiative Neue Nachbarschaften zum Online-Jahrestreffen eingeladen. Ursprünglich waren in diesem Jahr wieder zwei Regionaltreffen – im Norden und im Süden von Rheinland-Pfalz – angedacht. Doch aufgrund der Pandemie konnten sie nicht als als Vernetzungstreffen vor Ort stattfinden. Alternativ fand daher ein Online-Jahrestreffen statt mit ausreichend Zeit zum Austauschen und Kennenlernen.

Mini-Hilfen in der Hauswirtschaft

Die sogenannten Mini-Hilfen in der Hauswirtschaft standen am Vormittag auf dem Programm des Online-Jahrestreffens. Rheinland-Pfalz hat 2020 die Mini-Angebote als kleine Hilfen mit großer Wirkung ins Leben gerufen.  Dazu zählen Einkaufen, Mahlzeiten zubereiten, Wohnung sauber machen oder Wäsche waschen. Denn pflegebedürftige Menschen, die hauswirtschaftlich unterstützt werden, können in der Regel länger zu Hause wohnen bleiben. Mit bereits kleinen Hilfen kann so eine große Wirkung erzielt werden. Wichtig ist es nur, dass Betroffene diese Hilfen auch frühzeitig in Anspruch nehmen.

Diese Mini-Angebote sind landesrechtlich anerkannt. Das heißt für die Finanzierung dieser Angebote können u.a. bis zu 125 Euro als Entlastungsbetrag (§ 45b Elftes Gesetzbuch Sozialgesetzbuch) in Anspruch genommen werden. Marcus Bemsch von der Servicestelle für Angebote zur Unterstützung im Alltag im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung wies darauf hin, dass sowohl einzelne Nachbar*innen als auch Nachbarschaftsinitiativen sich registrieren lassen können.

Ein ausreichender Versicherungsschutz wie eine Haftplicht und eine  Unfallversicherung müssen in jedem Fall vorhanden sein. Dabei ist zu unterscheiden, ob die/der Helfer*in bzw. die Nachbarschaftsinitiative als Ehrenamtliche oder als Mini-Jobber*in tätig sind. Bei Fragen rund um den Versicherungsschutz von Ehrenamtlichen bietet der Informationsflyer der Leitstelle Engagement und Bürgerbeteiligung der Staatskanzlei RLP  einen umfangreichen Überblick. Weitergehende Informationen zu Versicherungsfragen finden Sie auf der Webseite der Inititiatie von "Wir tun 'was".

Pro Helfer*in können maximal zwei Personen im Haushalt unterstützt werden. Wichtig dabei ist, sich vorab über die Voraussetzungen und Bedingungen der Unterstützung zu informieren. Die Servicestelle unterstützt hier gerne und bietet auf der Website www.servicestelle-aua.rlp.de weiterführende Informationen an, beispielsweise ein Erklärvideo zu den Mini-Angeboten im Haushalt.

zuMUTbar

Das Online-Jahrestreffen wurde nach der Mittagspause von Karin Nell, die das Konzept der  „Herzenssprechstunde“ entwickelt hat, mit ihrem Impuls „zuMUTbar“ fortgeführt. Dabei lenkte sie den Blick auf das Neue, was während der Corona-Pandemie zum Vorschein gekommen ist. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Theorie U von Prof. Otto Scharmer. Seiner Ansicht nach ist das Neue in der Regel schon vorhanden und zwar häufig als Herzenswunsch eines einzelnen Menschen. Es müsse „nur“ in die Welt gebracht zu werden. Um das Neue in Projekten beispielsweise zu entdecken, nutzt Karina Nell gerne die Methode der Analogie. Mithilfe von Analogien wie Tiere, Materialien oder Speisen können neue Bilder geschaffen werden, die deutlicher zeigen, was das Neue ist bzw. wie es sich zeigt.

In der anschließenden Arbeit in kleinen Gruppen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Analogiemethode ausprobieren und sich mit den Fragen auseinander setzen „Wo haben Sie in diesem Jahr etwas Neues (an sich selbst oder im Projekt) wahrgenommen? Wenn sich das Neue als ein Tier, eine Speise oder ein Material zeigen würde, was wäre es dann? In einer anschließenden Runde zeigte sich anhand der ausgewählten Speisen für das Neue wie Bratkartoffeln mit Spiegelei, Milchreis mit Zucker und Zimt oder einem Salat, dass das Neue nicht unbedingt etwas Anderes, etwas Besonderes sein müsse, sondern auch etwas Traditionelles sein könne.

Karin Nell empfahl sich mit den ausgewählten Speisen weiter auseinanderzusetzten und zu schauen, welche Resonanzen diese Speisen auslösen oder welche Sinne angesprochen werden. Spontane Reaktionen auf diese Reaktionen seien besonders wichtig. Sie machte zum Abschluss Mut, diese ungewöhnliche Herangehensweise auszuprobieren, um neue Impulse in Projekte zu bringen. Dies sei zuMUTbar.

Weitere Informationen:
In den nebenstehenden PDF-Dateien zum Download finden Sie den Flyer zu den Minihilfen in der Hauswirtschaft sowie eine Zusammenfassung des Vortrages von Marcus Bemsch als auch das Arbeitspapier zur Analogiemethode von Karin Nell aus der Nachmittasgseinheit zuMUTbar.