„Es ist mir ein großes Anliegen, dass Menschen auch im Alter, mit Pflegebedarf oder einer Behinderung lange und selbstbestimmt in ihren Dörfern und Quartieren wohnen bleiben können – eingebunden in Familie, Nachbarschaft und Gesellschaft. Gerade in kleinen Dörfern brauchen wir ortsangepasste Wohn- und Pflegeangebote“, betonte Sozialministerin Dörte Schall anlässlich der Vorstellung der neuen Modellkommunen 2025 im Landesprogramm „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ in Mainz.
Die Gemeinden Aach, Brey, Dattenberg, Holzerath, Rülzheim und Winden wurden in das Programm neu aufgenommen. „Mit diesen Angeboten schaffen wir Möglichkeiten, dass Menschen in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben können – auch wenn der Unterstützungsbedarf steigt“, so Schall.
Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung fördert mit „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ gezielt kleine Kommunen im ländlichen Raum beim Aufbau neuer Wohnformen mit Unterstützungsangeboten. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen am 6. Februar haben seit 2014 insgesamt 66 Kommunen am Landesprogramm „WohnPunkt RLP“ teilgenommen und erhielten eine professionelle Begleitung ihrer Vorhaben.
„Aus zehn Jahren Erfahrung und der Evaluation des Programmes ‚WohnPunkt RLP‘ von 2019 wissen wir: Es gibt keine Patentrezepte, um für jede Kommune vor Ort passende Lösungen zu entwickeln. Die Umsetzung vor Ort braucht mehrere Jahre Zeit. Umso wichtiger sind daher der Austausch und die Vernetzung der verschiedenen Akteure“, betonte Sozialministerin Schall.
Das Programm „WohnPunkt RLP“ nimmt die ganze Bandbreite des Wohnens mit Teilhabe in den Blick, um bedarfsorientierte Lösungen für die teilnehmenden Gemeinden zu finden. Dabei gehe es neben der Bedarfsermittlung und der Suche nach einem geeigneten Standort, barrierefreien Umbauten sowie sozialrechtlichen Fragen auch um die Frage, wie die Einbindung in das Dorfleben organisiert werden kann. Beispiele für Wohnen mit Teilhabe können unter anderem sein: Barrierefreie Wohnungen in Kombination mit weiteren Angeboten zur Teilhabe und Unterstützungsleistungen, generationenübergreifende Wohnangebote mit Pflege- oder Unterstützungsangeboten, Wohn-Pflege-Gemeinschaften, Dorfmitteprojekte mit Tagespflege oder Betreuung.
„Ich freue mich, dass die teilnehmenden Gemeinden mit der heutigen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen einen entscheidenden Schritt in die Zukunft gehen und in ihrem Ort innovative Wohnprojekte umsetzen wollen“, so Schall.
In den Bewerbungen wurden von den Kommunen nachfolgende Ideen eingereicht:
- Ortsgemeinde Aach (Verbandsgemeinde Trier-Land, Landkreis Trier-Saarburg)
Beabsichtigt ist hier, ein inklusives und gemeinschaftliches Wohnen zu schaffen. - Ortsgemeinde Brey (Verbandsgemeinde Rhein-Mosel, Landkreis Mayen-Koblenz)
Aufgrund einer Umfrage der Ortsgemeinde wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger alternsgerechte Wohnungen und es soll gemeinschaftliche Sozialräume geben. - Ortsgemeinde Dattenberg (Verbandsgemeinde Linz am Rhein, Landkreis Neuwied)
Mit einem Architekturbüro wurden erste Ideen zu einem Wohnprojekt entwickelt, das nun vorangebracht werden soll. - Ortsgemeinde Holzerath (Verbandsgemeinde Ruwer, Landkreis Trier-Saarburg)
Die Ortsgemeinde möchte Wohnungen für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch für Familien, Alleinstehende, Alleinerziehende oder junge Paare realisieren. - Ortsgemeinde Rülzheim (Verbandsgemeinde Rülzheim, Landkreis Germersheim)
Um ein passgenaues Konzept zur Schaffung von altersgerechtem Wohnraum zu entwickeln, möchte die Kommune zunächst eine Bedarfsanalyse erstellen. - Ortsgemeinde Winden (Verbandsgemeinde Kandel, Landkreis Germersheim)
Hier gibt es Ideen und Ansätze, die von "barrierefreiem Wohnen" bis hin zu "Wohnen mit Pflege" reichen.
Weitere Informationen zum Projekt „WohnPunkt RLP“ finden Sie hier.