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Renteneintritt der Babyboomer: Neue Potenziale für Kommunen?

Eine Umfrage der Körber-Stiftung zeigt eine hohe Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement in der Nacherwerbsphase. Die detaillierten Ergebnisse sowie Handlungsempfehlungen für die Kommunen sind in einer Broschüre zusammengefasst.

Die Mehrheit der 55- bis 65-Jährigen ist bereit, sich im Ruhestand ehrenamtlich zu engagieren – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Sozialforschungsinstitut aproxima im Auftrag der Körber-Stiftung durchgeführt hat. Die Erkenntnisse und abgeleiteten Handlungsempfehlungen für die Kommunen wurden am 24. Oktober im Rahmen des 15. Körber Demografie Symposiums präsentiert und diskutiert und in einer Broschüre publiziert (nebenstehend zum Dowload).

Starkes Interesse am Engagement für Umweltschutz und Nachbarschaftshilfe

Die fortschreitende Alterung der Gesellschaft stellt Kommunen vor große Herausforderungen. Das ehrenamtliche Engagement spielt bei der Bewältigung eine entscheidende Rolle und trägt zur Aufrechterhaltung kommunaler Versorgungsstrukturen bei, so die Körber-Stifung. Die Umfrage habe gezeigt: Mit dem bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer eröffnen sich für die Kommunen neue Potenziale, denn 60 Prozent von ihnen könnten sich ein Engagement im Ruhestand vorstellen. Bevorzugte Einsatzbereiche für eine ehrenamtliche Tätigkeit sind der Umwelt- und Naturschutz (43 Prozent) sowie die Stadtteil- und Nachbarschaftshilfe (41 Prozent). Im ländlichen Raum ist die Bereitschaft besonders groß – hier plant jede dritte Person ein Engagement fest ein.

Dass zivilgesellschaftliches Engagement für den eigenen Wohnort wichtig ist, steht für die meisten Befragten außer Frage. Knapp ein Drittel der Babyboomer (30 Prozent) engagiert sich bereits heute, vorrangig in der Stadtteil- und Nachbarschaftshilfe. 84 Prozent der bereits Engagierten wollen ihr Ehrenamt auch im Ruhestand fortsetzen.

Flexibilität und persönliche Ansprache entscheidend

Die Umfrage verdeutlicht zudem, dass Flexibilität im Ehrenamt ein zentrales Anliegen der Generation der Babyboomer ist: Zwei Drittel der Befragten bevorzugen Engagements ohne regelmäßige Verpflichtungen (66 Prozent). Kommunen sind somit gefordert, flexible Modelle für ehrenamtliches Engagement zu entwickeln, die den Bedürfnissen der älteren Generation gerecht werden.

Auch die Ansprache ist der Umfrage zufolge entscheidend: Die Babyboomer wünschen sich mehrheitlich einen direkten, persönlichen Kontakt und informieren sich bevorzugt über klassische Kanäle wie Gemeindeblätter (49 Prozent) und Lokalzeitungen (46 Prozent).