Der mit 10.000 Euro dotierte Publikumspreis ging an die „Corona-Nachbarschaftshilfe Fürstenfeldbruck“in Bayern. Dort hat man schon im Frühjahr über 1000 Freiwillige in seiner Corona-Nachbarschaftshilfe mobilisiert und zentral koordiniert. So konnte vielen Menschen schnell und unbürokratisch geholfen werden – von Einkäufen für Risikogruppen über Kinderbetreuung bis zu einer Telefonseelsorge.
Ebenfalls 10.000 Euro erhielt der Bundessiger „Welcome Treff“ aus Halle/Saale in Sachsen-Anhalt. Die Initiative erhielt den ersten Preis der Bundesjury, weil sich dort bereits seit 2015 Menschen, die schon länger in Halle leben, für Geflüchtete einsetzen und zusammen Sprach- und Kulturangebote, gemeinsames Kochen, Sport oder Unterstützung bei Behördengängen organisieren.
Der zweite Platz (7.000 €) ging an „Offener Garten Osnabrück“ in Niedersachsen. Das Projekt entstand, als Schulen, Kitas und Spielplätze schließen und viele Kinder zu Hause ausharren mussten. Beherzte Nachbarinnen und Nachbarn stellten den Kindern ihre Gärten zu Verfügung – und plötzlich hatte Osnabrück so viele Spielplätze wie noch nie.
Mit dem dritten Platz und 5000 Euro Preisgeld wurde das Projekt „Krone –wachgeküsst!“ aus dem thüringischen Ort Schweina ausgezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Bürgerinitiative, die nicht hinnehmen wollte, dass ihre geschlossene, traditionsreiche Schankwirtschaft wie in anderen Dörfern verfällt und sie deshalb mit viel ehrenamtlichem Einsatz in einen neuen generationenübergreifenden Treffpunkt verwandelt.
„2020 brachte uns nicht nur ein neues Virus, sondern ließ auch eine alte Krankheit wieder aufkeimen: Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Doch dieausgezeichneten Projekte zeigen, dass wir all diesen Herausforderungen trotzen können, wenn wir als gute Nachbarn zusammenhalten. Das macht Mut!“, sagte Sebastian Gallander, Geschäftsführer der nebenan.de Stiftung, die die Preise verliehen hat.
Der Deutsche Nachbarschaftspreis zeichnet Nachbarschaftsprojekte mit Vorbildcharakter aus, bei denen sich Menschen für ihr lokales Umfeld einsetzen und das gute Miteinander stärken. Er wird seit 2017 jährlich vergeben. In diesem Jahr gingen laut der nebenan de Stiftung fast 1000 Bewerbungen aus ganz Deutschland ein. Unterstützt wird der Preis von der Deutschen Fernsehlotterie, der Diakonie Deutschland, Edeka, Wall und dem Deutschen Städtetag.