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„Wäller Helfen" erhalten weiteren Preis

Am 1. Dezember wurde der Deutsche Engagementpreis 2022 verliehen. Einen Sonderpreis erhielt unser Mitglied Wäller Helfen e.V., das erst kürzlich auch die Landesverdienstmedaille von Rheinland-Pfalz erhalten hat.

Bei der feierlichen Preisverleihung im Deutschen Theater Berlin hat das Bündnis für Gemeinnützigkeit gemeinsam mit vielen Partner*innen vorbildliche Beispiele freiwilligen Engagements in Deutschland gewürdigt.

Ausgezeichnet wurden die Vereine Pinkstinks Germany aus Hamburg und Über den Tellerrand aus Berlin sowie Paul Goldschmidt aus Heidelberg, die Kinderbürgermeisterinnen aus Thalheim/Erzgebirge und das Projekt Africademics aus Nürtingen, Baden-Württemberg. Die Preisträger*innen freuen sich über ein Preisgeld von 5000 Euro. Eine Fachjury hatte sie ausgewählt. Den Publikumspreis konnte Marcel Wilhelm mit seinem Projekt „Krebs kennt keine Kilometer" (Egelsbach / Frankfurt a.M., Hessen) für sich entscheiden. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Außerdem hatte die Jury entschieden, das Nachbarschaftsnetzwerk Wäller Helfen aus Oberroßbach in Rheinland-Pfalz mit einem Sonderpreis auszuzeichnen, um herausragendes Engagement in krisenhaften Situationen hervorzuheben. Die Landesinitiative gratuliert dazu!

„Millionen von Menschen setzen sich jeden Tag für andere ein und schaffen so eine 'Win-Win-Situation' für alle. An diesem Abend möchten wir sie würdigen und feiern - ebenso wie das gesamte freiwillige Engagement in unserem Land. Wir bedanken uns bei allen, die sich mit großem Einsatz für gelebte Solidarität und Mitmenschlichkeit einsetzen," betonte Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie.

Die Preisträger*innen 2022

  • SONDERPREIS: Wäller Helfen (Oberroßbach, Rheinland-Pfalz)

Wäller Helfen e. V. ist eines der größten Nachbarschaftsnetzwerk in Rheinland-Pfalz, ursprünglich mit den Schwerpunkten Nachbarschaftshilfe und Umweltschutz. Seit dem Hochwasser im Ahrtal ist es in der Katastrophenhilfe engagiert: Die ehrenamtlichen Helfer*innen sammelten Spenden und fuhren jedes Wochenende mit Bussen ins Ahrtal. In kurzer Zeit konnten mehr als 320.000 Euro für das Ahrtal und außerdem mehr als 125.000 Euro Spenden gesammelt werden, um den Ukrainer*innen im Heimatort beizustehen. Der Verein will hilfsbedürftige Menschen unterstützen und für Selbst- und Nachbarschaftshilfe der Bürger*innen werben.

  • Kategorie „DEMOKRATIE STÄRKEN": Pinkstinks Germany (Hamburg)

Pinkstinks ist die Bildungsorganisation zum Thema Sexismus. Der Verein kritisiert starre Geschlechterrollen und Abwertung aufgrund von Geschlecht und zeigt auf, dass es vielfältiger geht - und warum das Vorteile für alle mit sich bringt. Wie er das macht? Mit einem Online-Magazin, Bildungsarbeit in Kitas und Schulen, digitalen Kampagnen und Beratung von Unternehmen. Pinkstinks macht feministische Themen für alle verständlich - mit Humor & Charme. So trägt der Verein zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft bei.

  • Kategorie „LEBEN BEWAHREN": Paul Goldschmidt (Heidelberg, Baden-Württemberg)

Paul Goldschmidt ist 20 Jahre alt und hat kurz nach Beginn der COVID-19-Pandemie ein öffentlich zugängliches Luftqualitäts-Messsystem entwickelt. Dieses kann für kleines Geld nachgebaut werden und gibt Lüftungsempfehlungen ab. Das hat mehrere Vorteile: Richtiges Lüften bedeutet weniger Ansteckungsgefahr durch Luftaerosole, es spart Energie und verbessert die Konzentration, z.B. in Schulen. Diese Messstationen baut er mit Schüler*innen in Workshops, wodurch diese gleichzeitig einen Einstieg in Elektrotechnik erhalten. Das Projekt wurde für alle quelloffen und dokumentiert zur Verfügung gestellt, um es möglichst vielen Personen zugänglich zu machen.

  • Kategorie „GRENZEN ÜBERWINDEN": Über den Tellerrand (Berlin)

#maketheworldabetterplate - Unter diesem Motto ermöglicht der Über den Tellerrand e. V. seit 2013 Begegnung und Austausch auf Augenhöhe. Es entstehen Freundschaften zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung. Das Prinzip der gleichberechtigten Teilhabe bricht die Rollen von Hilfe-Gebenden und -Empfangenden auf. Die beliebten Kochveranstaltungen und vielseitigen Begegnungen werden von den Ehrenamtlichen organisiert. Sie sind Türöffner*innen für den Abbau von Vorurteilen sowie für Offenheit, Respekt und soziale Teilhabe.

  • Kategorie „ZUSAMMENHALT LEBEN": Kinderbürgermeisterinnen Thalheim/Erzgeb.

Kinder brauchen eine Stimme. Schließlich sind sie die Erwachsenen von morgen. Nikita und Josy stellten sich 2018 zur Wahl der ersten Kinderbürgermeisterinnen in Thalheim/Erzgebirge. Beide besuchten zu diesem Zeitpunkt die 3. Klasse der Grundschule. Mit der Beteiligung von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren will die Stadt Thalheim kindgerechte Demokratiebildung ermöglichen. Die Kinderbürgermeisterinnen verschaffen Kindern Gehör und sind Repräsentantinnen ihrer Generation und ihrer Stadt.

  • Kategorie „CHANCEN SCHAFFEN": Africademics (Nürtingen, Baden-Württemberg)

Africademics ist eine Stipendien-Plattform und Community für junge Menschen in und aus Afrika. Das Projekt wurde 2019 von Lena Gronbach während ihrer Promotion in Südafrika gegründet und erreicht täglich bis zu 40.000 Follower*innen mit aktuellen Stipendieninformationen. Darüber hinaus bieten über 100 ehrenamtliche Stipendien-Botschafter*innen persönliche Unterstützung bei der Stipendiensuche und -bewerbung an. Ab 2023 wird das Angebot durch einen Online-Kurs für Stipendien-Bewerber*innen vervollständigt.

  • PUBLIKUMSPREIS: Marcel Wilhelm - Krebs kennt keine Kilometer (Egelsbach / Frankfurt a.M., Hessen)

Marcel Wilhelm ist Sanitäter aus Frankfurt am Main und startete seinen Spendenlauf "Krebs kennt keine Kilometer". Aus seiner Heimatgemeinde Egelsbach läuft er in Rettungsdienstuniform in verschiedene Großstädte Deutschlands. Dabei hat er fast 100.000 EUR für gemeinnützige Vereine gesammelt, die sich für krebskranke und benachteiligte Kinder einsetzen. Mit 12.533 Stimmen konnte er damit die Abstimmenden beim Publikumspreis für sich gewinnen.

Folgende Persönlichkeiten haben die Preisträger*innen gewürdigt:

  • Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Sebastian Krumbiegel, Sänger und Musiker
  • Marina Weisband, Psychologin und Beteiligungspädagogin
  • Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG und Beiratsvorsitzender der Deutsche Bahn Stiftung
  • Mirko Drotschmann, Journalist, Youtuber und Webvideo-Produzent
  • Maïmouna Ouattara, Promotorin zur Stärkung der migrantischen Zivilgesellschaft in Berlin
  • Jan Spekker, Deutsche Fernsehlotterie gGmbH

Hintergrund: Über den Deutschen Engagementpreis

Der Deutsche Engagementpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Er begeistert für Engagement, macht es sichtbar und stärkt die Wertschätzung. Als Preis der Preise verbindet er die Wettbewerbe, die zu freiwilligem Engagement ermutigen. Den etwa 650 Engagement-Wettbewerben aus ganz Deutschland bietet er Beratung und Austausch.

Diese Engagement-Wettbewerbe können jährlich ihre Erstplatzierten für den Deutschen Engagementpreis vorschlagen. 2022 wurden 463 engagierte Personen und Initiativen nominiert. Bei der Abstimmung über den Publikumspreis wurden insgesamt 127.602 Stimmen abgegeben.

Initiator und Träger des Deutschen Engagementpreises ist seit 2009 das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen sowie Expert*innen des gemeinnützigen Sektors. Förderpartner sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.