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„Wäller Helfen" für Fluthilfe geehrt

50 private Helfer*innen sowie 63 Ortsbürgermeister*innen wurden in Mainz für ihr Engagement in der Flutkatastrophe mit der zweithöchsten Auszeichnung des Landes ausgezeichnet, mit dabei Björn Flick von Wäller Helfen e.V.

Die Landesverdienstmedaille in der einmaligen Sonderedition „Flut 2021“, erhielten die Engagierten am 17. November im Kulturzentrum in Mainz aus den Händen der Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Björn Flick nahm die Medaille als Fluthelfer stellvertretend für alle Engagierten des Vereins Wäller Helfer, einem Mitglied der Landesinitiative, entgegen.   

Der Verein, der mittlerweile eines der größten Nachbarschaftshilfe-Netzwerke in Rheinland Pfalz ist, war von Tag 2 der Flut mit vielen hunderten Westerwäldern in fast allen Orten im Ahrtal, bis in die Eifel unterwegs.

„Eins sage ich vorweg: Die Auszeichnung gehört uns allen“, so Flick und berichtet von der damaligen Situation nach der Flut im Juli 2021. „Ich habe meinen Hollandurlaub eine Woche früher beendet, da mich mehr als 300 Anrufe am Tag nicht mehr in Ruhe gelassen haben", so der Vorsitzende des Vereins.

Durch die schnell ins Leben gerufene Spendenaktion konnte der Verein mehr als 330.000 Euro für das Ahrtal zusammen bekommen. Als einer der erste privaten Hilfsvereine, brachte Wäller Helfen viele andere Institutionen ebenso dazu zu helfen. Der Verein hat sowohl an der Ahrche in Ahrweiler sowie in Marienthal und Dernau den Startschuss für viele weitere Spenden gegeben.

Wir haben immer soziale und karitative Projekte gesucht, erklärt der Verein. Hilfe zur Selbsthilfe war uns wichtig. Private Personen haben wir nicht unterstützt. Mehr als 250.000 Euro sind bereits ins Ahrtal geflossen.

„Genau 50 Wochen lang ist der Verein, anfangs jeden Samstag und Sonntag, mit Bussen von Firmen aus der Region ins Ahrtal gefahren, um von Stemm- bis Schlammarbeiten sowie später Renovierung- und Sanierungsarbeiten durchzuführen. Nach 50 Wochen Dauereinsatz, war die Luft erst einmal raus", berichtet Flick und weiter: „Aktuell bauen wir gemeinsam mit der Gemeinde Kall, noch einen Mehrgenerationenplatz, den wir mit 60.000 Euro unterstützen."

„Ich nehme diese Ehrung stellvertretend für alle Wäller Helferinnen und Helfer entgegen. Nur durch die große Anzahl der Helfer, nur durch die sehr professionelle Struktur und Planung durch unseren Verein und seine Mitglieder, haben wir es geschafft, bis heute im Ahrtal zu helfen", so Flick. „Gemeinsam statt einsam", das Motto des Vereins habe alle bis heute zusammengehalten und getragen und immer wieder motiviert. „Wir haben zusammen gearbeitet, zusammen gelacht, und mit vielen der Betroffenen zusammen geweint. Wir haben Erfahrungen sammeln können die unser Leben in jede Richtung bereichert haben. Wir sind stolz auf unser Netzwerk, das mittlerweile deutschlandweit bekannt ist", unterstreicht Flick.

Anlässlich der Ordensüberreichung erklärte die Ministerpräsidentin: „Stellvertretend für alle 100.000 nicht organisierten Helfer und Helferinnen möchte ich Ihnen mit dieser Verleihung meine größte Wertschätzung und tiefste Anerkennung aussprechen. Sie waren in der Stunde der Not da, haben die Ärmel hochgekrempelt, Hilfe initiiert und andere motiviert. Jeder Einsatz war wichtig. Sie haben Großartiges geleistet, was sichtbar wurde an Tonnen von Hilfsgütern, an reparierten Dächern oder wiederaufgebauten Spielplätzen. Aus meinen vielen Gesprächen vor Ort weiß ich, dass Sie mit Ihrer tatkräftigen Hilfe und Solidarität vielen Betroffenen auch ihre Zuversicht wiedergegeben haben.“