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  • Aktuelles zur Landesinitiative

Bürgermeister:innen und Abgeordnete nehmen ‘was mit in ihre Gemeinden - Informativer, interessierter und intensiver Austausch auf der Fachtagung in Mainz

Wie kann man Menschen dazu gewinnen, sich in bzw. für ihre Gemeinde zu engagieren? Impulse zu diesem Thema, fachlich fundierte Antworten und anregende Diskussionen u.a. mit Sozialministerin Dörte Schall, erhielten Teilnehmende der BAS-Fachtagung, die Ende Juni in Mainz stattfand. Anlass war das Anfang April neu gestartete Projekt der Landesinitiative „Bürgermeister aktiv“, an dem viele Bürgermeister:innen nach der Auftaktveranstaltung im April ihr Interesse bekundet hatten.

Rund 40 Bürgermeister:innen und Beigeordnete aus ganz Rheinland-Pfalz waren der Einladung der Landesinitiative in das Ministerium für Arbeit, Soziales, Digitalisierung und Transformationen nach Mainz gefolgt. Nach der Begrüßung der Teilnehmenden durch die Leiterin der Landesinitiative, Annette Scholl, und die Moderatorin Anja Stiehl, die durch die halbtägige Veranstaltung leitete, zeigte Ann-Kristin Hotsch von der Servicestelle der Landesinitiative mögliche Wege zum Aufbau von Gemeinschaften auf. 

„Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind Möglichmacher:innen“

Vieles von dem, was sie vorstelle, sei sicherlich den Anwesenden bekannt, betonte Hotsch, aber es gehe ihr vor allen Dingen darum, einen Gesamtüberblick zu geben und aufzuzeigen, dass es häufig gar nicht so schwer sei, etwas in den Gemeinden zu bewegen und aufzubauen. „Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind Möglichmacher:innen“, erläuterte sie deren wichtige Aufgabe zur Gestaltung von Gemeinschaften. „Ideen entwickeln, statt Bedenken vor sich hertragen, auf Menschen zugehen, sie motivieren und ihr Engagement wertschätzen und einfach auch kleine Schritte gehen – ohne großen Aufwand und ohne direkt zu viel zu wollen –, bezeichnete sie dabei als zielführend. 

Viele Aspekte, die Hotsch vortrug, wurden auch gleich von den Anwesenden aufgriffen, um über ihre Anliegen und Fragen zu diskutieren. Dabei ging es lebhaft zu und die Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister berichteten davon, was in ihren Gemeinden mit ihrer Unterstützung bisher alles auf die Beine gestellt wurde, aber auch, mit welchen Problemen sie sich konfrontiert sehen. So wurden z.B. Fördervereine gegründet, Treffpunkte geschaffen, Dorf-Apps installiert, Bürgertreffs abgehalten und viele kleine Projekte gestartet, die Menschen erfolgreich vor Ort unterstützen – auch mit wenig Geld.

Dauerbrenner Finanzierung

Doch gerade beim Thema „Finanzierung“ saß auch der Frust tief. „Viele wollen was tun, aber es fehlt schlicht das Geld und ich kann ja nicht diese Leute auch noch um Spenden bitten“, monierte eine Bürgermeisterin. Bei Förderanträgen sei der zu entrichtende Eigenanteil oft so hoch, dass die Gemeinde dies gar nicht stemmen könne. „Als Einnahme steht mir nur die Grundsteuer zur Verfügung“, berichtete sie weiter, „die zu erhöhen ist schlecht“. Neben einen Kindergartenneubau müsse etwas für Senioren getan werden und auch andere Gruppen richteten berechtigte Interessen an die Gemeinde. „Ich muss wegen der begrenzten Mittel dann gegeneinander aufwiegen und mich für ein Projekt entscheiden“, beklagte sie ihre Situation vor Ort.

Kritik kam auch von einem weiteren Teilnehmenden: „Ich kann als engagierter Digitalbotschafter nichts von meinem Engagement bei der Steuer absetzen“, monierte er. Zudem könne er auch als Vorsitzender des Seniorenbeirates keine Ehrenamtsstellen vor Ort ausschreiben.

Ein anderer Bürgermeister warf ein, dass seine Gemeinde aufgrund des Sitzes eines großen Unternehmens zwar Geld habe, aber wenn es um das Umsetzten von Ideen oder Projekten gehe, heiße es oft nur: „Das kann die Gemeinde machen. Doch wer ist die Gemeinde?“, fragte er. Erschwerend komme hinzu, dass sich immer weniger Menschen in den Vereinen engagierten. 

Darauf reagierte eine Teilnehmerin: „Auch wenn sich noch so viele Vereine auflösen und der Dorfladen schließt, wir müssen uns unbedingt stärker vernetzten“, forderte sie.

„Einfach was machen und dann kommt auch etwas dabei heraus“

Eine weitere Diskutantin ergänzte: „Ich bin so eine Person, die einfach einmal was macht, und oft kommt dann auch etwas dabei heraus.“ Sie sei dabei sehr vom Ortsbürgermeister ihres 500-Einwohner-Dorfes ermutigt und unterstützt worden. So sei etwa ein wöchentlicher Markttag eingerichtet worden, nachdem der Dorfladen geschlossen hatte. Das Bürgercafé im Bürgerhaus sei ebenso ein Erfolg wie die kleinen Hilfeleistungen, die man mit der Pflegekasse abrechnen könne. „Woran ich oft scheitere, ist die Zusammenarbeit mit der mittleren Ebene, wie Verbandsgemeinde und Kreisverwaltung“, berichtete sie.

Für seinen Ort hob ein anderer Bürgermeister aus dem Publikum die erfolgreiche Kooperation mit dem örtlichen Pflegedienst hervor. Er schlage sich derzeit eher mit dem Problem herum, wie man den Fahrdienst für Senioren organisiere, damit diese zum Bürger- oder Seniorencafé gelangten. Sowohl den Wagen als auch die Entwicklung der Anzahl der Fahrer sehe er derzeit eher „kritisch“. 

Auflagen und Co: „Alles wird kaputtgeregelt“

„Sachen, die wir schon lange machen, werden durch behördliche Auflagen einfach kaputt gemacht“, berichtete eine weitere Bürgermeisterin. Die Auflagen bei Festen nähmen ständig zu. „Wir wissen noch nicht einmal, ob wir den nächsten Karnevalsumzug stemmen werden können“, monierte sie. Und ein Kollege pflichtete ihr bei: „Ob Karneval oder Planwagenfahrt – ich unterschreibe nichts mehr, wo ich dann die Verantwortung alleine tragen soll – alles wird kaputtgeregelt.“

Dörte Schall: „Bürgermeisterinnen können in ihren Orten Türen öffnen, damit Menschen wieder zusammenkommen“

Nach dem anregenden Austausch schloss sich die Gesprächsrunde mit Sozialministerin Dörte Schall an. Zuvor machte sie den anwesenden Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern Mut, auf die sich ändernden Lebensverhältnisse und das Zusammenleben vor Ort zu reagieren: „Sie können die Menschen an die Hand nehmen, die sich bisher nicht trauen, sich zu engagieren, und die nicht gesehen werden. Sie können in ihren Orten die Türen öffnen, damit Menschen wieder zusammenkommen“, betonte sie.

„Bufdis“ in Gemeinden für soziales Engagement?

Als Beispiel dafür, was in den Gemeinden erreicht werden kann, waren die Vertreterinnen eines Bürgervereins sowie einer Nachbarschaftsinitiative in die Gesprächsrunde eingeladen worden, um ihre Art und Weise des Engagements vor Ort vorzustellen. Thea Habig, Gründungsmitglied vom „Netzwerk li(e)benswertes Ellerstadt“, stellte die erfolgreiche Arbeit des Nel(i)E e.V. im Landkreis Bad Dürkheim vor. Erwachsen aus einer Bürgerbefragung richtete der Verein als einen zentralen Dreh- und Angelpunkt seiner Tätigkeit das Nel(i)E-Café ein, in dem Kontakte gepflegt und vielerlei Angebote genutzt werden. In Bezug auf das grundlegende Thema des Tages, wie man mehr Menschen für ein Engagement gewinnen kann, schlug sie vor: „Um junge Engagierte zu gewinnen, wäre es sehr hilfreich, wenn uns ein „Bufdi“ (Bundesfreiwilligendienstleistende/r) dabei unterstützen könnte“ – ein Vorschlag, der von Ministerin Schall umgehend aufgegriffen wurde: „Ich finde die Idee großartig, dass es einer Gemeinde möglich gemacht wird, jemanden für das Soziale Jahr in diesem Bereich einzustellen.“

„Die Rolle des Bürgermeisters ist mitentscheidend für das Gelingen“

Silke Borst vom Organisationsteam „Eine Stunde Zeit – eine Nachbarschaftshilfe von und für Menschen in Winnweiler“ im Donnersbergkreis berichtete von Erfolgsgeheiminis der Initiative: „Einfach machen“, lautete der Ratschlag der „Ermöglicherin“. „Und es läuft. Ich sitze geradezu auf einer rosa Wolke“, berichtete sie – und die Rolle des Bürgermeisters sei dabei mitentscheidend: Er unterstütze sie in ihrer Arbeit so sehr und so gut, dass sie ihn schon fast als ihren Zuarbeiter bezeichnen könne. Sie zeigte mit ihrer positiven Einstellung und vielen (kleinen) Beispielen auf, was es bedeutet, einfach Angebote zu ermöglichen, ohne dies – aufgrund von möglicherweise auch berechtigten Bedenken – lieber gar nicht erst zu versuchen.

In der Runde sollten aber auch ein Bürgermeister und eine Bürgermeisterin zu Wort kommen, die schon früh ihr Interesse am Projekt „Bürgermeister aktiv“ bekundet hatten, weil sie sich davon erhoffen, Ehrenamtliches nachbarschaftliches Engagement aufzuwecken, aufzubauen oder neu zu beleben.

Der Ortsbürgermeister von Bockenau im Landkreis Bad Kreuznach, Jürgen Klotz, berichtete: „Wenn ich aus dem Fenster unseres schönen Rathauses schaue, dann sehe ich von dort eigentlich kaum noch jemanden, der ins Dorf geht. Kein Wunder, denn alles ist weg: Läden, Gasthäuser und sogar die Kirche zieht sich zurück.“

Man habe zwar auch viele tolle Vereine, aber er beobachte, dass Senioren sich häufig einfach nur beklagten, dass „niemand zu mir kommt“. Um einen neuen Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger von Bockenau zu schaffen, hat Klotz den Besitzer einer leerstehenden Bäckerei überzeugt, dort ein Dorfcafé einzurichten, „die Miete übernimmt die Gemeinde“. Er habe an diesem Tag auch schon zwei kleine Ideen mitgenommen, die er nun auch in seinem Ort umsetzten will, zog er ein positives Fazit von der Veranstaltung.

Sabine Meurer, Ortsbürgermeisterin der Gemeinde Oberfell im Landkreis Mayen-Koblenz, berichtete von einem klassischen Problem eines Vereinsniedergangs. Der zuvor sehr aktive und mitgliederstarke Bürgerverein sei überaltert und immer kleiner geworden, bis der ehemalige Gründer anfragte, ob man dagegen nichts unternehmen könne. „Wir wollen nun einen Bürgerverein 2.0 weiterführen und müssen dafür Menschen finden, die die Vorstandsarbeit leisten. Denn wir wollen weiterhin etwas für junge Familien, Rentner, aber auch unser Kulturgut tun“, bekräftigte sie. Es gebe zwar viele Engagierte mit vielen Ideen „aber keiner will letztendlich den Hut aufhaben“, bedauerte sie. Bisher habe sich auch nur ein Vorstandsmitglied von früher bereit erklärt, weiter für den Verein zu engagieren.

Ihre Rolle als Bürgermeisterin sieht Meurer darin, das Dorf zusammenzuhalten, weshalb sie sich auch im Verein zwingend engagieren müsse. „Ich will aber nicht diejenige sein, die es nachher organisieren muss.“ Sie verzweifele des Öfteren am „Fördermittelstress“, berichtete sie weiter. „Immer diese komplizierten, seitenlange Anträge, das kostet Zeit und Energien. Auch die hohen Eigenbeiträge, die bei Förderungen aufzubringen seien, „das mag ich als OB ja gar nicht“, bekannte sie. Sie glaube zwar auch nicht, dass die Landesinitiative ihr da groß weiterhelfen könne, erhoffe sich aber dennoch mithilfe der Landesinitiative, den ein oder anderen Topf anzapfen zu können: „Das wäre doch mal was!“

„Wie halte ich Engagierte bei Laune?“

Nach einer Pause, in der sich die Teilnehmenden angeregt austauschten und vernetzten, stand als nächster Tagungspunkt der Impulsvortrag zum Thema „Wandel im bürgerschaftlichen Engagement: Menschen für ein Engagement vor Ort begeistern“ auf dem Programm. Gehalten wurde er von Ursula Erb von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, Freiwilligen-Zentren und Koordinierungszentren Bürgerschaftliches Engagement (lagfa bayern e.V.). Sie war zwar nur per Video von Hannover aus zugeschaltet, doch trotz der eingeschränkten Kommunikation über die Leinwand gelang es ihr, ihren informativen Vortrag sehr unterhaltsam und interaktiv zu gestalten.

Gleich zu Beginn ließ die Expertin, die sich seit 1998 hauptberuflich zum freiwilligen Engagement arbeitet, die Teilnehmenden schätzen, welche Altersgruppe sich wohl am meisten gesellschaftlich freiwillig engagiert. Dabei räumte sie mit dem Mythos auf, dass dies vor allem die Älteren seien. „Die über 60-Jährigen stehen Erb zufolge lediglich auf Rang drei nach der engagiertesten Gruppe der 30- bis 60-Jährigen, gefolgt von Personen, die jünger als 30 Jahre sind.

„Doch wie halte ich Engagierte bei Laune?“, fragte Erb. Ihr zufolge ist ein Grundproblem beim Ehrenamt: „Immer mehr sind ehrenamtlich tätig, aber mit immer weniger Stunden, die dann auch noch möglichst regelmäßig abgeleistet werden sollen.“ 

Vermittlung von Spaß und Freude – aber auch Klarheit, Transparenz und flache Hierarchien 

Die wichtigste Motivation sich zu engagieren sei aber: „Ich will Spaß und Freude haben durch mein Engagement“, erläuterte sie. „Für den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin bedeutet dies, dass sie weniger über die Probleme beim freiwilligen Engagement klagen sollten, sondern dass sie den Spaß daran vermitteln“, so Erb.

Auch Eindeutigkeit sei gefragt, so etwa bei einem Dauerthema, der Suche nach neuen Vorständen. „Sie müssen klar definieren, welche Arbeit auf die daran Interessierten zukommt.“ Zudem erwarteten Engagierte gerade aus der jüngeren Generation Transparenz und flache Hierarchien. „Engagierte wollen immer auf dem Laufenden sein und keinesfalls hören ‚das haben wir immer schon so gemacht‘“, erläuterte Erb. Genauso wie es gelte stundelange Diskussionen zu vermeiden, da sie abschreckend wirkten.

Alle Kanäle nutzen und Jugendliche einbinden

Ein weiterer wichtiger Aspekt ihres Impulsvortrages war das Thema „Kommunikation untereinander“. Erb zufolge sollten alle möglichen Kanäle genutzt werden, von der Dorf-App über WhatsApp-Kanälen und gerade mit Hinblick auf die Jüngeren sollten auch sämtliche Social-Media bespielt werden. Der anwesende Bürgermeister aus der Gemeinde Windhagen regte zudem dazu an, für diese Plattformen möglichst auch jüngere Generationen zu gewinnen. Seine medialen Bemühungen um junge Menschen für freiwilliges Engagement seien ziemlich erfolglos geblieben, bis er einen Jugendlichen gebeten habe, dies in die Hand zu nehmen. „Das wurde dann ein Riesenerfolg“, berichtete er.

Bei dem Thema Anerkennungskultur für Jüngere konnte Erb feststellen, dass in den meisten Gemeinden der anwesenden Bürgermeister:innen bereits Engagementsbescheinigungen ausgestellt werden. Sie betonte, dass nicht nur junge Engagierte von klaren Agenden und kurzen Zeiteinheiten von Besprechungen profitierten. Auch Flexibilität beim Ehrenamt müsse zugelassen werden. „Jede und jeder soll sich mit der Zeit engagieren, die er will und kann“, so Erb, die zudem hervorhob, dass allen Engagierten vermittelt werden sollte, dass es auch eine Exit-Strategie aus dem Ehrenamt gibt.

Zu den verschiedenen Aspekten des freiwilligen Engagements gab es immer wieder Wortmeldungen von den Zuhörern im Saal und kurze Diskussionen mit der Referentin, moderiert von Anja Stiehl. Dabei wurde noch einmal deutlich, dass es in den Gemeinden von Rheinland-Pfalz verschiedene Ansätze für das Engagement vor Ort gibt. Probleme und Lösungsstrategien sind mannigfaltig, sie unterscheiden sich zum Teil grundlegend, stimmen aber auch in Teilen oder ganz überein.

Wie geht das Projekt weiter?

Annette Scholl erläuterte den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern was sie im Nachgang der Veranstaltung von der Servicestelle der Landesinitiative erwarten können: Dazu gehören konkrete Beratungsangebote und ein digitaler Erfahrungsaustausch zu Themen, die den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern unter den Nägeln brennen – „die sie wirklich interessieren“, so Scholl. Des Weiteren würden sukzessive weiterhin grundlegende sowie kurze und praxisnahe Informationen zum Aufbau und dem Gelingen von Nachbarschaftsinitiativen und -projekten entwickelt. „Diese Inhalte können zum Teil vor Ort, oder per Telefon und Online vermittelt werden. Für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wird auf unserer Webseite ein stetig wachsender Werkzeugkoffer für Ideen und ihre Umsetzung zur Verfügung stehen“, erläuterte die Leiterin der Landesinitiative.

Dank an die Wegbereiterin nachbarschaftlicher Initiativen und Projekte im Land

Abschließend hob Scholl die die Verdienste von Gabi Frank-Mantowski, Leiterin der Landesleitstelle „Gut leben im Alter“ im Sozialministerium hervor. „Sie hat bereits sehr früh die Bedeutung von Nachbarschaften und nachbarschaftlichem Engagement erkannt und war nicht nur Wegbereiterin des Projektes der Landesinitiative, sondern ständige und wichtige Impulsgeberin für die Servicestelle und deren Mitarbeitenden, um das Projekt weiterzuentwickeln.“ Dies tat sie nicht ohne Grund, denn die Veranstaltung in Mainz war Frank-Mantowskis letzte Fachtagung vor ihrem Ruhestand ab Oktober. „Ihr gebührt unser aller und mein ganz besonderer Dank“, so Scholl, die ihr einen Blumenstrauß überreichte. 

Förderung durch das Land: „Unbürokratisch und schnell“

Frank-Mantowski nutzte diese Gelegenheit zugleich für einen eindringlichen Appell an die Tagungsteilnehmenden. „Nutzen Sie die Chance auf eine Förderung durch das Ministerium. Dies ist völlig unbürokratisch und geht in der Regel sehr schnell“, betonte sie. Unklarheiten – gerade über den zu erbringenden Eigenanteil – ließen sich in der Regel schnell und oft mit einem Griff an den Telefonhörer klären. „Der Eigenanteil ist oft leichter erbracht, als viele es annehmen“, so Frank-Mantowski. Seien es Räumlichkeiten, die zur Verfügung gestellt werden, oder aber das bereits bestehende Engagement in bestimmten Bereichen. „Lassen Sie sich diese Förderung durch das Land nicht entgehen“, appellierte sie an die Anwesenden im Saal.

Alle haben von der Tagung ‘was mitgenommen

Die Fachveranstaltung in Mainz hat gezeigt: Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister von Rheinland-Pfalz wollen und können einige in ihren Gemeinden bewegen. Der angeregte Austausch der Tagungsteilnehmenden in den Diskussionsrunden und vor allem auch in den Pausen zwischendurch hat gezeigt, wie wichtig dabei Vernetzung ist. Bestätigt wurde dies auch durch das Abstimmverhalten der Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung. Denn alle erhoben sich von ihren Stühlen als die Moderatorin dies erbat als Zustimmung dafür, „dass Sie `was von der Tagung für ihre Gemeinde mitgenommen haben“.

Autor: Harald Raabe, freier Mitarbeiter LiNN

Weitere Informationen: Die Präsentationen von Ann-Kristin Hotsch und Ursula Erb finden Sie nebenstehend zum Download.